Proteinpulver oder Eiweißpulver gehören zu den mit Abstand beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln, wobei dieser Terminus für die verschiedenen Eiweißpräparate prinzipiell ein wenig irreführend ist, da es sich streng genommen um konzentrierte Makronährstoffe, also schlicht Lebensmittel handelt.
Nicht zuletzt aufgrund der auf diesem Zusammenhang fußenden Missverständnisse kam es insbesondere in der Vergangenheit zu Irritationen in der öffentlichen Wahrnehmung, die den Gebrauch von Proteinpulvern mit der Verwendung anaboler Steroide gleichsetzten.
Zugegebenermaßen hat sowohl das visuelle Marketing aus auch Namen wie »Anabolic Protein« zur Entstehung derartiger Missverständnisse beigetragen.
Darüber schreiben wir in diesem Beitrag
Hier unsere Testsieger in vier verschiedenen Kategorien: Whey-, Hanf-, Mehrkomponenten- und Erbsen-Protein.
Was ist Eiweißpulver?
Bezüglich der Begrifflichkeit anabol wären wir auch allerdings schon beim Thema, denn Eiweisspulver unterstützen anabole, also gewebsbildende Stoffwechselprozesse im Körper, wie beispielsweise den Muskelaufbau respektive den Muskelerhalt.
Prinzipiell handelt es sich bei Proteinpräparaten also um konzentrierte Eiweiße, die aus unterschiedlichen natürlichen Nahrungsmitteln wie Milch, Molke, Reis, Soja oder Erbsen gewonnen werden. Insbesondere im Fall schwerer körperlicher Belastung, was sowohl bei Bodybuildern als auch bei Ausdauerathleten der Fall ist, steigt das Bedürfnis des Körpers nach hochwertigem Protein mit einer hohen Bioverfügbarkeit, da die beanspruchte Muskulatur zum Zweck der Regeneration und des Wachstums mit Proteinen versorgt werden muss.
Eiweisspulver erfüllen exakt dieses Bedürfnis und erleichtern die gezielte Proteinaufnahme, die über feste Nahrung nicht immer optimal gesteuert werden kann. Folglich existieren auf dem Markt für jeden Anwendungsbereich die passenden Proteinpulver, die sich beispielsweise anhand ihrer Zusammensetzung sowie durch die Resorptionsgeschwindigkeit auszeichnen.
Was ist in Eiweißpulver drin?
Da es sich beim Eiweißpulvern wie bereits angesprochen um konzentrierte Makronährstoffe handelt, zeichnen sich diese Produkte durch einen sehr hohen Proteinanteil aus, der zumeist zwischen 70 und 85 Gramm pro 100 Gramm Eiweisspulver liegt.
Die sogenannten Isolate, die nach einem speziellen Herstellungsverfahren produziert werden, können in der Spitze jedoch auch einen Proteingehalt von über 90 Prozent aufweisen.
Abhängig ist die Menge des enthaltenen Eiweißes aber nicht nur vom verwendeten Herstellungsverfahren, sondern auch vom zugrundeliegenden Rohstoff.
Diesbezüglich enthalten Produkte auf tierischer Basis, wie zum Beispiel das schnell verdauliche Whey Protein, im Schnitt deutlich mehr Eiweiß als etwa Reis oder Erbsenprotein.
Darüber hinaus differiert die biologische Wertigkeit der einzelnen Produkte, was anhand des Aminosäureprofils zu erklären ist, das Aufschluss darüber gibt, in welcher Relation und Menge einzelne Aminosäuren im jeweiligen Eiweisspulver enthalten sind.
Neben Proteinen weisen Eiweißpräparate auf der Makronährstoffseite zudem auch Fette und Kohlenhydrate auf, deren Gehalt jedoch aufgrund abweichender Rohstoffe und Produktionsprozesse nicht allgemeingültig beziffert werden kann.
In der Regel liegt sowohl der Fettgehalt als auch der Kohlenhydratanteil aber bei unter sechs Prozent.
Abgesehen von den Makronährstoffen ergreifen viele Nahrungsergänzungsmittelhersteller die Option, ihre Produkte hinsichtlich des Mikronährstoffgehalts zu optimieren.
Besonders beliebt ist dabei der Zusatz von Verdauungsenzymen, welche die biologische Verfügbarkeit der enthaltenen Proteine verbessern. Darüber hinaus zeichnet sich das Gros der Proteinpulver durch hinzugefügte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente aus, die dem betreffenden Sportler dabei helfen, seinen individuellen Tagesbedarf zu decken.
Die Vor- und Nachteile von Proteinpulver
Der große Vorteil der Proteinpulver basiert in erster Linie auf der Vielfältigkeit der auf dem Markt erhältlichen Varianten, die alle nur denkbaren Einsatzzwecke abdecken.
So gibt es beispielsweise schnell verdauliche Proteine wie Whey und Soja Protein, die schnell ins Blut gelangen und sich dementsprechend für den Einsatz unmittelbar nach dem Training eignen, um den Organismus die benötigten Nährstoffe so schnell wie möglich zukommen zu lassen, ohne dass die Proteinaufnahme durch Fette oder Ballaststoffe, wie sie in konventioneller Nahrung immer vorhanden sind, gebremst werden würde.
Auf der anderen Seite sind langsam verdauliche Proteine wie Casein oder Reisprotein dazu prädestiniert, den Körper auch langanhaltend mit Eiweiß zu versorgen.
Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Aufnahme fester Nahrung über einen längeren Zeitraum nicht möglich respektive nicht vorgesehen ist. Sowohl in der Nacht als auch im Zuge des Arbeits-, Schul- oder Universitätsalltags bieten Proteinpulver also den Vorzug der zeiteffizienten Zufuhr konzentrierter und qualitativ hochwertiger Nährstoffe, die dabei helfen, abzunehmen, die Muskulatur zu regenerieren, aufzubauen und vor katabolen Prozessen zu schützen.
Dank der Vielfalt der erhältlichen Eiweisspulver müssen auch Allergiker oder vegan lebende Sportler nicht mehr auf hochwertige Proteinpräparate verzichten.
Wo viel Licht ist, gibt es allerdings auch Schatten, denn wie im Fall beinahe aller Lebensmittel gibt es auch bei Proteinpulvern mitunter gewisse Unverträglichkeiten, die sich in der Regel anhand von Symptomen wie Blähungen äußern.
Zumeist lässt sich aufgrund der Vielfalt Proteinarten aber ein Proteinpulver finden, das ohne Probleme eingenommen werden kann.
Herstellung von Proteinpulver
Prinzipiell erfolgt die Herstellung von Eiweisspulver durch die Extraktion der Proteine aus einem bestimmten eiweißreichen Lebensmittel. Im Detail unterscheiden sich die jeweiligen Prozesse im Fall unterschiedlicher Rohstoffe jedoch zum Teil erheblich.
Am Beispiel des Whey Proteins, das aus dem Molkenanteil der Kuhmilch gewonnen wird, lassen sich die wichtigsten Herstellungsverfahren sowie deren Auswirkungen auf das Endprodukt am besten erläutern.
- Vor allem günstige Eiweisspulver, die Konzentrate, werden mit Hilfe eines speziellen Filterungsprozesses gewonnen, der Ultrafiltrierung genannt wird.Die verwendete Molke wird im Rahmen dieses Prozesses mehrfach bei niedrigen Temperaturen gefiltert, wodurch das Volumen reduziert wird und neben Fetten auch Kohlenhydrate abgespalten werden.
Im getrockneten Endprodukt, das zumeist einen Proteinanteil zwischen 73 und 78 Prozent aufweist, verbleibt jedoch ein großer Teil der Laktose, sodass sich Whey Konzentrate zum Beispiel nicht für Sportler mit einer Laktoseallergie eignen.
- In einem solchen Fall sind dementsprechend Eiweisspulver, die nach dem Ionenfiltrationsverfahren hergestellt werden und unter Zuhilfenahme von Zusatzstoffen ein sehr reines Protein Isolat erzeugen, das im Fall von Whey Protein beispielsweise auch frei von Laktose ist.
- Die sogenannten Hydrolysate verfolgen hingegen einen anderen Ansatz und setzen durch die Hinzugabe von Enzymen im Zuge der Herstellung plakativ gesprochen auf die Vorverdauung der im jeweiligen Proteinpulver enthaltenen Eiweiße, die somit besser durch den Körper aufgenommen werden können.
Interessant:
Was wir in puncto Herstellungsverfahren anhand des Whey Proteins geschildert haben, lässt sich im Grunde genommen auch auf Casein, Soja-, Reis- und Erbsenproteine übertragen.
Verwendung von Proteinpulver
Es gibt kaum ein Nahrungsmittel, das sich so flexibel einsetzen lässt, wie Eiweisspulver. Die Vielseitigkeit beruht in erster Linie auf den unterschiedlichen Eigenschaften, die die zugrundeliegenden Rohstoffe mit sich bringen.
Während sich schnell verdauliches Whey oder Soja Protein beispielsweise für den regelmäßigen Einsatz nach dem Training oder unmittelbar nach dem Aufstehen empfehlen, liegen die Vorteile von Proteinpulvern, die langsamer verstoffwechselt werden, darin, dass die den Organismus über eine lange Zeitspanne mit Aminosäuren versorgen.
Dies betrifft sowohl den Einsatz abends unmittelbar vor dem Schlafengehen als auch mittags, um beispielsweise eine Mahlzeit zu ersetzen.
Insbesondere der Aspekt der Substitution von Mahlzeiten wird durch Mehrkomponentenproteine, die sich aus mehreren Grundrohstoffen zusammensetzen bestens erfüllt.
Im Zuge der Dosierung ist zu beachten, dass pauschale Empfehlungen, eine genau definierte Menge zu verwenden in den meisten Fällen nicht unbedingt optimal ist, da jeder Athlet unterschiedliche körperliche Voraussetzungen mitbringt, die bezüglich der Dosierung beachtet werden sollten.
Tipp: Diesbezüglich lässt sich am besten mit der Faustregel arbeiten, nach der für einen Shake pro Kilogramm Körpergewicht ein halbes Gramm Protein verwendet wird.
Abseits der Verwendung in Shakes kommt Eiweisspulver dank verschiedenster Geschmacksrichtungen wie unter anderem Vanille, Schoko, Erdbeere und Karamell auch beim Kochen und Backen hervorragend zur Geltung.
Welche Hersteller von Eiweisspulver gibt es?
Ebenso heterogen wie das Angebot der unterschiedlichen Eiweisspulver gestaltet sich auch die Anzahl der Hersteller, sodass eine größtmögliche Vielfalt für alle nur denkbaren Ansprüche gegeben ist.
Neben Anbietern aus dem Budget-Bereich tummeln sich dort auch wahre Branchengrößen, deren Namen bereits nur so vor Know-how und Tradition strotzen. Nur um einige Beispiele zu nennen:
Hersteller | Wissenswertes | Preisklasse |
---|---|---|
Weider | absolute Kultmarke aus den US | im Premium-Preis-Segment angesiedelt |
Scitec | hochwertige Eiweisspulver | gutes Preis-Leistungs-Verhältnis |
Body Attack | Hersteller aus Deutschland | moderates Preisniveau |
Myprotein | sehr gute Nährstoffzusammensetzung | günstige Preise |
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