Was ist Hanfprotein und welches Hanfproteinpulver sollte man nehmen?
Wer Hanf sagt, Cannabis meint und vom Haschischpfeifchen träumt, liegt nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.
Insbesondere wenn von Hanfprotein die Rede ist, geht es um den sogenannten Nutzhanf, auch Faserhanf genannt, der sich durch einen niedrigen Gehalt des rauschverursachenden Tetrahydrocannabinol (THC) auszeichnet. Die lediglich 0,2 Prozent THC reichen für einen veritablen Haschischrausch nicht aus.
Darum hat die EU auch insgesamt 42 Hanfsorten mit diesem niedrigen THC-Gehalt zertifiziert. Und daraus wird das Hanfprotein gewonnen, das sich inzwischen zu einer wahren Wunderwaffe im Nahrungsmittelbereich entwickelt.
Darüber schreiben wir in diesem Beitrag
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Warum gerade eine Pflanze aus der Familie der Cannabaceae so viel Furore macht? Ganz einfach. Hanf ist eine uralte Kulturpflanze, die in China bereits vor mehr als 10 000 Jahren genutzt wurde.
Die Chinesen schätzten nicht nur den nahrhaften Hanfsamen, sondern setzten die Pflanze auch als Heilmittel gegen Malaria und rheumatische Erkrankungen ein.
Einer Legende zufolge hat sich Buddha auf seinem Weg zur Erleuchtung ausschließlich von Hanfsamen ernährt. Keine Legende ist, dass der Hanf schnell die Welt eroberte und vor rund 5500 Jahren auch nach Europa und Amerika kam.
Stoffe, Seile und Papier wurden aus Hanf hergestellt. Die berühmte Gutenberg-Bibel wurde auf Hanfpapier gedruckt. Wertpapiere, Zeitungen, Geld – alles aus Hanfpapier. Sogar seine Steuern konnte man mit Hanf entrichten.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Ende dieser bedeutenden Pflanze eingeläutet. Das Opiumgesetz von 1929 stellte den Besitz von Cannabis unter Strafe. Damit reduzierte sich der Anbau der Faserpflanze dramatisch.
Erst in den 1990er Jahren änderte sich die Situation, und seit 1996 darf der Nutzhanf auch in Deutschland wieder angebaut werden.
Nachdem die gesundheitlich so nützlichen Seiten des Hanfes in den Fokus rückten, hat sich im Nahrungsmittelbereich ein wahrer Boom entwickelt.
Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass über viele Jahrhunderte die Hanfpflanze ein Grundnahrungsmittel war. Dank ihres außergewöhnlichen Nährwertes, immerhin enthält Hanfprotein sämtliche acht essentiellen Aminosäuren, überlebten die Menschen selbst Hungerkatastrophen.
Was ist in Hanfprotein drin?
Bei Hanfprotein handelt es sich um ein pflanzliches Protein, also ein Eiweiß. Proteine sind wichtige Bausteine, die zum Erhalt und zur Zunahme von Muskelmasse beitragen.
Das Besondere am Hanfprotein: Es enthält die acht essentiellen Aminosäuren Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin, die der Mensch nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung aufnehmen muss.
Aber auch nicht-essentielle Aminosäuren wie Alanin, Arginin, Cystein, Glutamin, Glycin, Prolin, Serin und Tyrosin sind enthalten.
Tipp: Pro hundert Gramm besteht Hanfprotein zu 52 Prozent aus Eiweiß (davon entfallen 65 Prozent auf Edestin, einem besonders leicht verdaulichen Eiweiß), aus 22 Prozent Ballaststoffen, zwölf Prozent Kohlenhydraten, neun Prozent Fett, das aus den hochwertigen Fettsäuren Omega 3 und Omega 6 besteht, und fünf Prozent Vitaminen und Mineralien.
Zu den Vitaminen und Mineralstoffen gehören:
- Vitamin E
- Vitamin B1, B2, B3 und B6
- und die wichtigen Mineralstoffe Eisen, Magnesium und Zink
Die Vor- und Nachteile von Hanfprotein
Dank eines optimalen Aminosäureprofils, verfügt Hanfprotein über eine hohe biologische Wertigkeit. Die ernährungsphysiologisch perfekte Zusammensetzung führt zu einer exzellenten Bioverfügbarkeit.
Der Körper kann Hanfprotein nicht nur leicht aufnehmen, sondern nahezu komplett verwerten. Daher ist Hanfprotein besonders für Veganer und Vegetarier interessant.
Obendrein gilt die Hanfpflanze als nachhaltigster Rohstoff weltweit, der keinerlei Pflanzenschutzmittel benötigt. Überhaupt kann sich der gesundheitliche Nutzen dieser hochwertigen Proteinquelle, die besonders als Pulver beliebt ist, sehen lassen.
Histaminintoleranzen treten ebensowenig auf wie Allergien. Auch wird Hanfprotein basisch verstoffwechselt und sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt im Körper.
Außerdem ist Hanfeiweiß frei von Gluten und Laktose und damit für alle, die unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden, eine echte Alternative.
Hanfeiweiß muss auch keine Vergleiche mit anderen Proteinen wie Sojaeiweiß oder Erbenprotein scheuen, schon gar nicht zum Nachteil.
Durch das optimale Verhältnis seiner Aminosäuren kann Hanfprotein-Pulver bedenkenlos mit Ei, Milch und Fleisch verglichen werden und ist eine Alternative zum Reisprotein.
Herstellung von Hanfeiweiß
Die Hanfernte fällt meist in die Septemberwochen. Dann können die Hanfsamen, auch als Hanfnüsse bezeichnet, von den getrockneten Hanfpflanzen gepflückt werden.
Sie sind graugrün bis braun und drei bis vier Millimeter groß.
Großer Vorteil: Sie können sofort, ohne weitere Bearbeitung als Lebensmittel eingesetzt werden.
Ob man sie geschält oder ungeschält knabbert, ist Geschmackssache, ungeschälte Hanfsamen sind etwas knackiger, geschälte bestehen aus einem weichen Kern und zerschmelzen fast beim Kauen.
Der Geschmack ist leicht nussig und herbwürzig. Werden Hanfsamen gemahlen, entsteht ein feines Pulver, das sich kinderleicht in der Küche einsetzen lässt.
Verwendung von Hanfprotein
Die Verwendung von Hanfprotein ist denkbar einfach. Das Pulver lässt sich unter einen Joghurt rühren, in ein Smoothie, einen Shake oder Saft mischen.
Es passt zum Frühstück ins Müsli genauso wie in Desserts, Dips, Saucen und zu Brotaufstrichen. Selbst beim Backen muss man nicht darauf verzichten. Aus Hanfmehl lässt sich leckeres Brot herstellen, leckeres Gebäck und Kuchen.
Rezepte mit Hanfprotein-Pulver gibt es genügend und der eigenen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und da Hanfprotein nicht nur gesund ist, sondern auch gut schmeckt, dürfte es nicht schwerfallen, es in den täglichen Speiseplan einzubauen.
Tipp: Empfehlenswert sind maximal zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Welche Hersteller von Hanfprotein-Pulver gibt es?
Es gibt zahlreiche Hersteller von Hanfprotein-Pulver. Hier die wichtigsten:
- Bioticana
- Vitalfood
- Govinda
- Veganz
- Raab
- nu3
- Provital
- Naturya
- Hanf Farm
- Good Hemp
- MyProtein
- VEGJi – plant based nutrition
Man kann Hanfprotein online bestellen oder in der Apotheke, in Reformhäusern, bei dm oder in Biokostläden wie Alnatura kaufen.
Bei Hanfprotein würden wir empfehlen, auf Bio Qualität zu achten.
Ich mache viel Fitness und halte es deshalb für wichtig, dass ich genug Protein bekomme. Ich esse nicht viel Fleisch, deshalb suche ich immer nach anderen guten Proteinquellen. Sehr interessant, dass es auch die Möglichkeit gibt, Hanfprotein zu kaufen. Vor allem, dass Hanfprotein alle essentiellen Aminosäuren enthält freut mich. Diese Option überlege ich mich noch!