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Die Rolle von physiotherapeutischem Zubehör bei der Rehabilitation

Wer sich von Operationen und schweren Erkrankungen erholen muss oder nach dem Einsatz von Prothesen zurück in den Alltag finden möchte, ist häufig auf Physiotherapie angewiesen. Neben regelmäßiger körperlicher Betätigung mit Eigengewicht kommt in der gerätegestützten Krankengymnastik (KGG) eine große Bandbreite physiotherapeutischer Ausstattung zum Einsatz. Wann welche Diagnose- und Messgeräte genutzt werden, wie elektrotherapeutische Geräte funktionieren und mit welchen Cardio- und Gymnastikartikeln Du auch zuhause zu Deiner Rehabilitation beitragen kann, erfährst Du nun.

Wann kommt welches physiotherapeutische Zubehör zum Einsatz? Ein Überblick

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Nach Eingriffen oder Verletzungen an Gelenken, Sehnen, Knochen und Muskeln, aber auch bei neurologischen Erkrankungen gehört Physiotherapie zu den gängigsten Rehabilitationsmethoden. Die vielversprechenden Behandlungserfolge sind dabei sowohl auf manuelle Therapien wie Massagen und Lymphdrainagen als auch

auf physiologische Bewegungstherapien mit und ohne Zubehör zurückzuführen.

Um entsprechende Erfolge zu erzielen, werden ganzheitliche Methoden angewandt, die nicht nur auf die Linderung der Symptome,

sondern vor allem auf die Ursachenbehandlung abzielen. Durch nicht-invasive physiotherapeutische Maßnahmen werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert, um die einstige Mobilität wiederherzustellen. Während die Krankengymnastik Hochwertige Praxisausstattung für den Bereich Physiotherapie und medizinischen Fitness nutzt, können Patienten auch in den eigenen vier Wänden an ihrer Rehabilitation arbeiten.

Welche Geräte für welche Zwecke eingesetzt werden, möchten wir Dir nachfolgend verraten. Um die Rehabilitation in Deinem individuellen Fall voranzutreiben, solltest Du Dich jedoch stets mit Deinem behandelnden Arzt kurzschließen. Die eigenmächtige Zuhilfenahme von physiotherapeutischem Zubehör ohne ärztliche Zustimmung könnte schwere Folgen haben!

Messgeräte zur Diagnostik bestimmter Bewegungswerte

Bereits bei der physiotherapeutischen Diagnose werden oftmals Geräte zur Messung bestimmter körperlicher Parameter genutzt. Neben einer umfassenden Anamnese erfolgen mithilfe dieses Zubehörs die Messungen von Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer.

Hierzu können z. B. Winkelmesser, sogenannte Goniometer, genutzt werden, welche die Beweglichkeit der Gelenke veranschaulichen. Um die Kraft in Händen, Fingern und Unterarmen zu messen, nutzen Physiotherapeuten sogenannte Manometer. Diese gibt es sowohl in der klassischen Ballon-Variante als auch in digitaler Form.

Neben diesen physiotherapeutischen Messgeräten wird auch in der Krankengymnastik nicht auf klassisches Zubehör wie Waagen oder Hautfaltenmesser verzichtet, die zur Bestimmung des Gewichts und des Körperfettanteils dienen. Die Maximalkraft kann zudem durch softwareintegrierte Iso-Check-Geräte oder durch Übungen wie Kreuzheben mit Langhanteln gemessen und im therapeutischen Verlauf verglichen werden.

Geräte zur Elektrotherapie

Eine häufige Maßnahme bei der rehabilitierenden Physiotherapie ist der Einsatz elektronischer Therapiegeräte. Diese können zu unterschiedlichsten Zwecken genutzt werden und teilen sich auf in Reizstrom-, Stoßwellen- und Ultraschallgeräte. Zudem sind auch pneumatische Systeme zur mechanischen Lymphdrainage Teil der Elektrotherapie. Hierbei wird gestaute, oft schmerzverursachende Lymphflüssigkeit durch Kontraktionen abtransportiert.

Während Reizstromgeräte wie TENS– (transkutane elektrische Nervenstimulation) oder IMES-Geräte (intramuskuläre elektrische Stimulation) mit Nervenimpulsen zur Schmerz- und Entzündungslinderung arbeiten, werden Stoßwellengeräte z. B. zur Behandlung von Kalkschultern, zum Abbau von Nierensteinen oder bei schlecht heilenden Knochenbrüchen genutzt. Die Elektrotherapie mit Ultraschall wiederum erzeugt durch hochfrequente Schallwellen Wärme, um chronische Schmerzen an Gelenken, Bändern und Sehnen, aber auch an der Wirbelsäule zu lindern und die Wundheilung sowie den Stoffwechsel zu beschleunigen.

Zubehör für Kälte- und Wärmeanwendungen

Auch Wärme- und Kälteanwendungen, die sogenannten physikalischen Therapien, werden oftmals unterstützend zu physiotherapeutischen Behandlungen bei Rehabilitationen eingesetzt. Dabei können die Temperaturen entweder durch z. B. Eisbäder und Saunagänge am ganzen Körper oder durch spezielle Handschuhe, Wärmepflaster, Eispackungen, Rotlichtlampen & Co. lokal wirken.

Da Kälte eine betäubende Wirkung hat und Gewebe zusammenziehen lässt, wird sie oft bei Verletzungen oder Schmerzen angewandt. Vor allem Schmerzen durch entzündliche Erkrankungen können durch die Kältetherapie gelindert werden. Im Gegensatz dazu hat Wärme eine anregende Wirkung auf Stoffwechsel und Durchblutung, wodurch sie für den Abtransport von Entzündungs- und Krankheitserregern sorgt. Zudem wird die Wärmetherapie durch ihren entspannenden Effekt oftmals bei muskulären Verspannungen eingesetzt.

Schlingentherapie / Traktionstherapie mit Schlingengeräten

Ein beliebtes Gerät in der physiotherapeutischen Rehabilitation ist das Schlingengerät. Mit diesem werden die beeinträchtigten Körperteile bzw. Gelenke in Schlaufen gelegt. Der Physiotherapeut übt durch den Zug an diesen Schlaufen eine Dehnung auf die Gelenke aus und sorgt durch wiederholende Traktion und Extension für Schmerzlinderung. Zudem wird die Beweglichkeit der Gelenke trainiert und gefördert.

Im Gegensatz zur Traktionstherapie mit einem einfachen Schlingengerät ist der Schlingentisch noch vielfältiger einsetzbar. Der Patient wird hierbei vollkommen in Schlaufen gelegt und in waagerechter Position angehoben. Durch diesen Schwebezustand können Gelenke und Wirbel auf natürlichere Weise gedehnt und bewegt werden, während der gesamte Körper und alle Muskeln gestärkt werden.

Ausstattung für physiotherapeutisches Fitness-, Cardio- & Gymnastik-Training

Das zuvor genannte Zubehör zur physiotherapeutischen Rehabilitation findet in erster Linie bei der Krankengymnastik in entsprechenden Praxen Anwendung. Es gibt jedoch auch Geräte, die im heimischen Fitnessstudio zu finden sind und die unter Absprache auch im Home-Gym genutzt werden können. Hierzu gehört neben Cardiogeräten wie Laufbändern, Crosstrainern und Rudergeräten auch Gymnastik-Zubehör, welches in erster Linie Balance und Koordination trainiert.

Medizin- und Pezzibälle, Faszienrollen, Rubberbands, Tapes, Springseile und Gymnastikreifen; all diese und eine ganze Reihe weiterer Utensilien gehören zum physiotherapeutischen Zubehör, das unter medizinischer Anleitung auch zuhause angewandt werden kann. Konntest Du selbst bereits Erfahrungen mit einem dieser Geräte sammeln oder hat Dir etwas anderes besonders gut bei deiner Rehabilitation geholfen? Dann lass‘ uns dies gern in Form eines Kommentars wissen!

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