Warum Hüfte dehnen?
Verbesserte Mobilität und optimierte Nährstoffversorgung der Muskulatur
Empfohlene Frequenz
1 mal pro Woche
Verkürzter Hüftbeuger: tägliches Dehnen
Zeitpunkt
In Verbindung mit Oberschenkel- oder Rückenmuskulaturdehnung.
Dauer
2-3 Minuten
Verkürzter Hüftbeuger: 3-5 Minuten
Gedehnte Muskelgruppen
Während größere Muskeln sowohl beim Training als auch beim Dehnen vergleichsweise viel Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, geraten kleinere Muskeln oft in Vergessenheit.
Zu diesen Muskeln gehört auch der Hüftbeuger (musculus iliopsoas). Er gehört zu den tiefer gelegenen Muskelsträngen, die am Becken ansetzen und in erster Linie der Stabilisierung des Rumpfes dienen. Genau genommen verbindet er den Oberschenkel mit dem Becken und der Lendenwirbelsäule.
Da auch dieser durch die einseitigen Belastungsmuster oft verkürzt ist, ist es sehr sinnvoll den Hüftbeuger zu dehnen, um Beschwerden entgegenzuwirken.
Darüber schreiben wir in diesem Beitrag
Warum solltest Du Deine Hüftbeuger dehnen?
Gemäß dem, aus der Architektur bekannten Credo »Form folgt Funktion«, passt sich der Hüftbeuger ähnlich wie andere Gewebestrukturen an unseren sitzenden Lebensstil an.
Aus der daraus entstehenden typischen Verkürzung heraus können Beschwerden wie Verspannungen und Rückenschmerzen resultieren. Auch das bei vielen Menschen vorhandene Hohlkreuz ist auf eine Verkürzung des Hüftbeugers zurückzuführen, da der verkürzte Muskel die Lendenwirbelsäule nach innen zieht.
Früher wurde noch empfohlen, das Hohlkreuz alleine durch das Training der Rückenmuskulatur zu beseitigen. Heute weiß man, dass es viel wichtiger ist, den Hüftbeuger zu dehnen und ausgleichend die Bauchmuskulatur zu kräftigen.
Ein weiterer Grund, der für das regelmäßige Dehnen des Hüftbeugers spricht, ist damit nicht nur die verbesserte Mobilität, sondern auch die optimierte Nährstoffversorgung der Muskulatur. Da die Dehnung die Stoffwechselaktivität in der Muskulatur und im umgebenden Bindegewebe fördert, erreichen Sauerstoff, Kohlenhydrate, Proteinen sowie andere Makro- und Mikronährstoffe das Gewebe deutlich effizienter.
Das wiederum wirkt sich positiv auf die Vitalität des Muskels und die Elastizität des Bindegewebes aus.
Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von typischen Verletzungen wie Muskelfaserrissen kannst Du allein durch das Dehnen also drastisch senken.
“Verkürzte Hüftbeuger gehören zu den häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen und sind oft sogar Vorboten von Bandscheibenvorfällen.”
Wie oft solltest Du Deine Hüftbeuger dehnen?
Der Umfang des Dehnprogramms für Deine Hüftbeuger hängt davon ab, ob dieser bei Dir verkürzt ist oder nicht. Ist dies nicht der Fall, reicht es aus, wenn Du die entsprechenden Übungen einmal pro Woche ausführst. Sind Deine Hüftbeuger hingegen deutlich verkürzt, sodass Du unter einem Hohlkreuz leidest, macht tägliches Dehnen Sinn, bis sich die Ausgangslage merklich bessert.
Wann solltest Du Deine Hüfte dehnen?
Dehnübungen für den Hüfte kannst Du täglich ausführen. Du hast in diesem Fall dann natürlich auch die Freiheit darüber zu entscheiden, ob Du die Dehnübungen gesondert ausführst oder in eine Deiner wöchentlichen Dehneinheiten einbaust. Wenn Du dies regelmäßig tun möchtest, solltest Du die Hüftbeuger zusammen mit der Oberschenkel- oder Rückenmuskulatur dehnen.
Wie lange solltest Du Deine Hüftbeuger dehnen?
Während im Normalfall 2-3 Minuten für die Dehnung nicht verkürzter Hüftbeuger ausreichend sind, solltest Du für den Fall, dass diese bei Dir stark verkürzt sind, 3-5 Minuten pro Session einplanen. Die folgenden Übungen eignen sich für die Dehnung der Hüftbeuger
Dehnübungen für die Hüftbeuger
Übung 1
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Übung 2
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Fazit und abschließende Hinweise
Auch wenn Du eine vorhandene Verkürzung verständlicherweise so schnell wie möglich loswerden möchtest, solltest Du es langsam angehen lassen und nicht mit Gewalt arbeiten. Stoppe, sobald die Dehnung spürbar wird und vermeide es in den Schmerz hinein zu dehnen. Andernfalls riskierst Du Verletzungen der Hüftbeuger. Gerade Zerrungen und Faserrisse können in der zentralen Rumpfmuskulatur, die Du für beinahe jede Bewegung im Alltag benötigst, äußerst unangenehm sein.
So unsauber wie die Übungen auf den Fotos ausgeführt werden, sind sie eher kontraproduktiv. Ein deutlich gelenkigeres Model wäre sehr sinnvoll !